T oM – das Theater ohne Mittel – ist ein Projekt, das eine Lücke zwischen Amateurtheater und Profitheater schließt. Bei den einzelnen Produktionen können sich Amateur*innen auf und hinter der Bühne ausprobieren, das Ziel ist jedoch immer eine ästhetisch anspruchsvolle Aufführung für ein breites Publikum, die durchaus mit den Standards der Freien Szene mithalten kann. ToM ist offen für alle Generationen, alle Bevölkerungsschichten und Nationalitäten. Jede*r kann sich einbringen. Dabei verzichtet das Theater ohne Mittel fast vollständig auf hierarchische Hürden: Profis und Amateur*innen, Theaterleiter*innen und Schauspieler*innen arbeiten auf Augenhöhe und gemeinsam an einem Projekt, das Theater bleibt somit nicht nur eine kreative Werkstatt, sondern wird darüber hinaus zu einem familiären Ort mit Wohlfühlcharakter.

Den Ursprung hat das Theater ohne Mittel in mehreren studentischen Theatergruppen. Das Credo: Jede*r kann Theater spielen, wenn die Person nur wirklich will. Im Zentrum stehen bei den Produktionen seit 2012 eigene Texte, Klassiker und die Theaterstücke lokaler Autoren. Besonders wichtig ist bei ToM seit jeher das Publikum: Das Theater ohne Mittel will sowohl diejenigen ansprechen, die 'nur' einen schönen Theaterabend haben wollen, als auch die, die sich eine intellektuelle Auseinandersetzung wünschen. Seinem Namen wird das Theater ohne Mittel unter anderem dadurch gerecht, dass die Ausgaben der Stücke im Vergleich zu denen anderer Häuser immer sehr gering bleiben. Bei Bühne und Requisite zählt: Weniger ist mehr.

Mittlerweile ist ToM stark gewachsen. Unter dem gemeinsamen Projektnamen finden sich Theatergruppen wie die ToM Originals, die Eben-BildNer oder Projekt Gloster. Seinen Hauptsitz hat das Projekt Theater ohne Mittel im Thealozzi in Bochum.

Bisherige Produktionen:

2012: Regenschauer – wie ich starb (ToM Originals)


2013: Zeitraffer (Eben-BildNer)


2013-2015: Verschiedene Gastauftritte (u. a. bei der Extraschicht, dem RUB-Sommerfest und dem belgischen SEITENstraße)


2013-2014: Theater der Verachteten (ToM Originals)


2014: Der Horla (Eben-BildNer)


2015: Apokalyps-chen (Eben-BildNer)


2015: blind. Ein Groschenmusical. (ToM Originals)


2015-2016: Gloster (Projekt Gloster)


2016: Neubausiedlung (Eben-BildNer)


2017: Cocktail für eine Leiche (ToM Originals)


2017: Schnabeltier und Schicksalsprinz (Eben-BildNer)


2017: Aktion Kornblume


2017: Rückkehr


2019: Liebe, die ( Subst., f.)


2019: Macbeth


2021: Erzähl doch mal


2021: Dialog bizarr


2022: Woyzeck, dekonstruiert


2023: Diener zweier Herren


2023: In weiter Ferne - Far away


2023: Vitamin B Komplex

Die Leitung:


Nathanael Ullmann, geboren 1992 in Eupen (Belgien), sammelte sehr früh erste Erfahrungen in der Theaterwelt. Schon im Kindesalter stand er regelmäßig auf der Bühne. Schauspielerfahrung sammelte er u. a. in der Musikakademie der Deutschsprachigen Gemeinschaft unter Fredy Schumacher (beispielsweise bei Die zwölf Geschworenen, Ein Inspektor kommt oder Die fremde Stadt), unter der Regie von Ingrid Wiederhold (beim Musical Hide! und Show – your life) und anderen Projekten wie einem Musicalworkshop der Stage School Hamburg und Schultheaterstücken. Nach seinem Abitur verdingte sich Ullmann als freier Journalist bei verschiedenen Printmedien und Projekten (GrenzEcho, Ruhr Nachrichten, WAZ, Brinkschulte Medien) und als Glossist bei der Fernsehsendung Also ehrlich?! im belgischen Fernsehsender BRF. 2011 begann er sein Studium der Germanistik und Theaterwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum. Dort gründete er ein halbes Jahr später auch die studentische Theatergruppe ToM – Theater ohne Mittel. Als Schauspieler war er bei der Gruppe Eben-BildNer tätig, die heute Teil von ToM ist. Nebenbei war er Teil bei weiteren Theaterprojekten, beispielsweise als Schauspieler beim Theaterfestival Bina Mira in Serbien. 2015 hat er mit fracKing in Zusammenarbeit mit der Bochumer Autorin Anja Liedtke ein erstes Theaterstück beim Karl Mahnke Verlag unterbringen können. Aktuell arbeitet Nathanael Ullmann als Referent für Medien und Öffentlichkeitsarbeit beim Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland KdöR und Theaterpädagoge.

Rico Großer, geboren 1992 in Ahlen (Kreis Warendorf), sammelte bereits als Schüler erste Theatererfahrungen. Zunächst ganz klassisch in Schultheater-AGs aktiv, verschlug es ihn während der Oberstufe an das Kinder- und Jugendtheater des Theaters am Wall in Warendorf. Unter der Leitung von Stefanie Bockermann lernte er dort mit klassischen Stücken (wie Shakespeares Romeo und Julia) umzugehen aber auch eigenständig als Mittexter und Darsteller neue Projekte zu generieren (beispielsweise Lebens(t)räume, als Eigenproduktion der Jugendgruppe). Mit Aufnahme seines Studiums der Theaterwissenschaft und Philosophie an der Ruhr-Universität Bochum im Jahre 2011 begann seine Partizipation in einem Improvisationstheaterkurs der Bochumer Studentischen Kulturoperative (boSKop), aus welchem später die eigenständige Gruppe POTTpourri hervorgegangen ist, sowie wenig später die Mitwirkung als Schauspieler in der studentischen Theatergruppe ToM – Theater ohne Mittel. Großer war zudem Gründer und Leiter der Gruppe Eben-BildNer. In den letzten Jahren konnte Großer sein praktisches Wissen zudem durch verschiedene nationale und internationale Projekte (wie beispielsweise das Theaterfestival Bina Mira in Serbien) erweitern. Zudem ist er regelmäßig an diversen Projekten des Thealozzi beteiligt und bringt sich dort als Schauspieler, Lichttechniker oder Theaterpädagoge ein. Seit 2021 ist Rico Großer hauptberuflich Technischer Leiter beim Gelsenkirchener Consol Theater.